Tintengläschen voller Farben
Als bevorzugtes Schreibgerät verwende ich einen Füller. Seit gut anderthalb Jahren ist das ein Kaweco SPECIAL Füllhalter, davor waren es ein sehr alter Aufziehfüller und ein einfacher Werbegeschenk-Füller.
Was alle drei gemeinsam haben? Ich bestück(t)e sie nicht mit Patronen, sondern befüll(t)e sie direkt aus dem Tintenglas. Das halte ich für eine ökonomische und umweltfreundliche Art zu schreiben. Auch was die Tintenfarbe angeht, bin ich so flexibler, schließlich kann ich den gewünschten Farbton aus erhältlichen Tinten mischen (was ich aber eher selten mache).
Anfangs habe ich nur mit gewöhnlicher königsblauer Tinte geschrieben (von Lamy und Pelikan). Vor zehn Jahren habe ich mir dann mal in einem Bamberger Schreibwarenladen ein Gläschen Havanna-Braun von Waterman gekauft. Es schien mir eine schöne Ergänzung zum normalen Blau. Und wenn man erst einmal damit angefangen hat …
Derzeit verwende ich sieben verschiedene Tintenfarben – eine recht vernünftige Anzahl, wie ich finde. Nachdem ich zuletzt vor drei Jahren zwei Tintengläser geschenkt bekommen habe (man kennt mich ja), habe ich mir einen Einkaufs- und meinen Bekannten einen Tinten-Schenke-Stopp verordnet. So viel kann ich sonst ja gar nicht aufs Papier bringen.

Meine Farbpalette reicht von sehr hellem Orange über gedämpftes Rot, gedecktes Graugrün, leuchtendes Türkis und zurückhaltendes Violett bis hin zu schmutzigem Braun und dunklem Blauschwarz. Einmal aufgetankt hält die Tinte ungefähr einen Monat, danach wechsle ich erschreckend systematisch auf die nachfolgende Farbe (es gibt da eine gewisse Reihenfolge …). Als schönen Nebeneffekt sehe ich an der Tintenfarbe gleich, in welchem Monat ungefähr ich etwas geschrieben habe.
Zu welchen besonderen Anlässen ich meinen Füller verwende? Zu gar keinen; ich schreibe nämlich nahezu alles damit: Einkaufszettel, Notizbucheinträge, Rezepte, Textskizzen, … und gelegentlich auch Briefe.
Wer übrigens schon immer mal einen handgeschriebenen Brief von mir bekommen wollte, schicke mir einfach einen ebensolchen an meine Adresse. Ich antworte mindestens im gleichen Umfang … nun ja, außer es sind mehr als fünf A4-Seiten. Im Augenblick käme die Antwort in (mit der Zeit nachgedunkeltem) Braun zurück, ab Mitte/Ende Juli in Seetang-Grün.
Schreibt ihr noch mit der Hand? Habt ihr einen „Lieblingsstift“?